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Hypergonadotrope Ovarialinsuffizienz
 

Bei der hypergonadotropen Ovarialinsuffizienz liegt die Störung auf der Ebene des Eierstockes (Ovars) selbst.

Bei der Hormonanalyse zeigt sich eine deutliche Erhöhung von FSH und LH bei vermindertem Estradiol-Spiegel. Die erhöhten Gonadotropinspiegel erklären sich daraus, dass die Hypophyse versucht, das nicht (oder nicht mehr) reagierende Ovar zu stimulieren.

Die Ursachen

Angeborene Fehlbildungen:
Sind die Eierstöcke von Geburt an nur rudimentär angelegt, fällt diese Störung meist schon in der Pubertät wegen der fehlenden Brustentwick-
lung und der ausbleibenden Menstruationsblutung auf. In diesem
Fall muss zum Ausschluss einer chromosomalen Ursache eine Karyorypisierung durchgeführt werden.

Sekundäre Schädigung der Eierstöcke:

  • Schädigung durch vorausgegangene chemo- oder strahlentherapeutische Behandlungen im Rahmen einer malignen Vorerkrankung 
  • Autoimmunerkrankungen
  • Infektionserkrankungen
  • genetische Störungen.

Beim POF (= Premature ovarian failure) handelt es sich um einen Verlust der Ovarialfunktion vor dem 40. Lebensjahr. Die Häufigkeit wird mit ca. 0,3-1 % aller Frauen im reproduktiven Alter angegeben.

Chancen auf eine Schwangerschaft
Die Chancen auf einen Schwangerschaftseintritt bei hypergonadotroper Ovarialinsuffizienz sind gering, aber nicht komplett auszuschließen, da auch Phasen von normalem Zyklusgeschehen auftreten können. Die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit liegt noch zwischen 5 und 10%.

Therapiemöglichkeiten
Für das therapeutische Vorgehen in dieser Situation gibt es keine Standards. Der Versuch einer Stimulation mit Gonadotropinen zur Unterstützung der Follikelbildung ist gerechtfertigt; bei Abwesenheit weiterer Sterilitätsfaktoren kann der Zyklus zum terminierten Geschlechtsverkehr verwendet werden.

Weitere Informationen
Funktionsstörungen des Eierstockes (Hypergonatotrope Ovarialinsuffizienz)
Funktionsstörungen des Eierstockes durch Überproduktion von Prolaktin (Hyperprolaktinämische Ovarialinsuffizienz)
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